Funktion des Venensystems

Venen sind Blutgefäße, die das Blut aus dem Körper zurück zum Herzen leiten. Die meisten müssen dabei gegen die Schwerkraft arbeiten, was bei Schädigungen zu Problemen wie geschwollenen Beinen, Besenreisern oder Krampfadern führen kann. Venen haben etwa den gleichen Umfang wie Arterien, jedoch eine dünnere Wand und daher ein größeres Lumen. Eine wichtige Sammelstelle für Blut aus dem Bauchraum ist die Pfortader, eine Vene, die sauerstoffarmes, aber nährstoffreiches Blut von den Bauchorganen zur Leber bringt.

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Bestandteile des Venensystems

Während das Herz das Blut über die Arterien aktiv in alle Körperbereiche pumpt, ist das Venensystem für den Rücktransport des Blutes zum Herzen zuständig. Dazu muss das Blut etwa 1,5 Meter entgegen der Schwerkraft nach oben transportiert werden.

Um den Blutfluss auch gegen die Schwerkraft zu ermöglichen, hat sich die Natur zur Unterstützung der Venen ein ausgeklügeltes System ausgedacht. Dieser Mechanismus beruht auf der Funktion der Venenklappen. Venenklappen sind Laschen aus Bindegewebe, die sich in den Beinvenen in Abständen von 4 bis 7 cm befinden. Sie unterteilen die Blutsäule in den Gefäßen und vermindern dadurch den Druck auf die Venenwände und deren Belastung.

Die Venenklappen funktionieren wie eine Art Rückschlagventil – öffnen sich also nur in Richtung des Herzens. Ein Rückfluss von bereits weiter transportiertem Blut nach unten wird so verhindert. Die Venenklappen allein reichen allerdings nicht aus, um den Blutrückfluss zu gewährleisten.

Über das feine Venengeflecht unter der Haut, das oberflächliche Venensystem inkl. der Perforansvenen, als auch im tieferliegenden Venensystem, wird das verbrauchte, sauerstoffarme Blut aus den feinen Blutgefäßen in den Füßen entgegen der Schwerkraft zum Herzen gepumpt.

  • In regelmäßigen Abständen sorgt eine paarweise angelegte Venenklappe für den Blutrückfluss
  • Venenklappen ermöglichen ausgeglichene Druckverhältnisse in den Venen
  • Die "Rückschlagventilfunktion" verhindert den Rückfluss des Blutes in die Füße
  • Die umliegende Muskulatur unterstützt die Venenklappen von außen
  • Venenklappen schließen und verhindern das Versacken des Blutes in den Venen
  • Funktion der Venenklappen wird durch Venenmuskelpumpe gefördert
  • Venen bleiben elastisch
  •  Venenklappen schließen nicht richtig, das Blut "versackt" in den Venen
  • Die Venenwände dehnen sich aus
  • Die Veneninnenwände sind geschädigt, Venenklappen intakt
  • Flüssigkeit tritt in das umliegende Gewebe aus
  • Dieser schädigende Prozess wird durch die Freisetzung lysosomaler Enzyme gefördert

Lysosomale Enzyme sind Teil unserer Zellen. Sie bauen Fremdstoffe oder körpereigene Stoffe im Körper ab. Bei Menschen mit Venenleiden, insbesondere mit Venenwanddefekt, ist die Aktivität der Enzyme bis zu 120 % höher. Bei erhöhtem Druck oder Entzündungsreaktionen werden sie freigesetzt. Sie greifen das Kollagenstützgeflecht der kleinen Kapillarvenen an und schädigen es.1

Die Venen-Muskelpumpe sorgt für reibungslosen Bluttransport

Hilfe beim Bluttransport erhalten die Venen durch die Muskulatur. Ein Teil der venösen Gefäße ist in die Skelettmuskulatur eingebettet. Bei Bewegung ziehen sich die Muskeln zusammen und üben so Druck auf die umliegenden Venen aus, sodass die Venen komprimiert werden: Das Blut wird entgegen der Schwerkraft in Richtung Herz gepumpt. Erschlaffen die Muskeln, erweitern sich die Gefäße wieder. Hier ist dann wieder die Funktion der Venenklappen von zentraler Bedeutung, denn sie verhindern dabei, dass bereits herzwärts transportiertes Blut wieder zurückfließen kann.

Gesunde Veneninnenwände entlasten das gesamte System

Als dritte wichtige Komponente spielt auch die Beschaffenheit der Veneninnenwand eine große Rolle für die Funktion gesunder Venen: Die Venenwand verfügt über einen hohen Anteil an kollagenen Bindegewebsfasern. Im Inneren sind die Venen dadurch sozusagen mit einer „lückenlosen Zelltapete“, dem sogenannten Endothel, ausgekleidet. Das Endothel reguliert den Austritt von Plasmabestandteilen und Flüssigkeit ins Gewebe, es funktioniert also wie eine selektive Schranke, die bestimmt, welche Stoffe in die Vene hinein und welche hinaus dürfen. Ist die Venenwand „dicht geschlossen“, unterstützt auch dies den Tonus des Blutrückflusses zum Herzen – und entlastet damit das gesamte venöse System.

Innerhalb des Venensystems wird nochmals zwischen dem oberflächlichen und dem tiefen Venensystem unterschieden. Die oberflächlichen Venen liegen unter der Haut und werden auch als Sammelvenen bezeichnet. Die wichtigsten oberflächlichen Venen sind die Stammvenen, sie verzweigen sich in viele Seitenäste. Über Verbindungsgefäße, die sogenannten Perforansvenen, verläuft der Bluttransport in die tiefer liegenden Leitvenen. Diese sind in die Muskulatur eingebettet und sind hauptsächlich an der Rückführung des Blutes zum Herzen beteiligt.

Erste Zeichen von Venenleiden müssen nicht hingenommen werden Häufige Symptome einer Venenschwäche
1 Kreysel HW. et al. A possible role of lysosomal enzymes in the pathogenesis of varicosis and the reduction in their serum activity by Venostasin. Vasa1983:12(4): 377-382
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